Folge 020: Die scheinbar verlorengegangene Einheit

Ich freue mich sehr, mit dir eine Solofolge zum Thema Denken und der imaginären Stimme in uns, die ständig plappert und immer alles besser weiss, zu teilen. Wenn wir diese Stimme einmal genauer unter die Lupe nehmen, stellen wir fest, dass sie zu allem was uns begegnet und widerfährt, eine bestimmte Meinung zum Besten gibt. Dabei ist alles, was sich ereignet zunächst einmal ja völlig neutral. Erst die Benennung durch unseren Verstand macht aus einem beliebigen Ereignis entweder ein Problem oder eine gute Sache.

Liegt es vielleicht an dieser inneren Stimme, dass wir als Spezies nach 70.000 Jahren relativ wenig zu Stande gebracht haben, auf das wir wirklich stolz sein können? Immer noch geht es uns in erster Linie darum, Leid zu vermeiden und Freude zu erfahren. Das war in der Steinzeit nicht anders. Doch wir können uns aus diesem instinktiven, 70.000Jahre alten Verhalten lösen. Und zwar indem wir zum Beobachter unserer Gedanken werden.

Ich erzähle dir zwei Ereignisse, die mir meine eigene konditionierte Denkweise klar gemacht haben. Die verleitet mich immer wieder dazu, ein Ereignis zu verurteilen und so das Trennungsgefühl jedesmal verstärkt.

Aber wenn du zum Beobachter deiner Gedanken wirst, erkennst du dieses „Spielchen“ sehr bald und kehrst zurück in den Einklang mit dem Leben. Dann wird klar: wir haben diese Gedanken und Gefühle, aber wir sind etwas anderes als sie. Ich kann sie anschauen, sie spüren, erleben, durchleiden, vor allem aber sie durchschauen.

Wenn wir uns dann dem Fluss des Lebens anheim geben, wenn wir kommentarlos geschehen lassen, dann finden wir zurück zum Urgefühl des Menschseins, zu innerem Frieden, zur wahren Bedeutung des ästhetischen Gefühls.

Der Straßenkehrer Beppo aus dem Roman Momo erklärt uns zum Schluss, wie wir die Geduld aufbringen können, diese Fähigkeit wiederzufinden. Ich freue mich über Deine Meinung und positive Bewertungen. Empfehle den Ästhetikpodcast bitte weiter, wenn du jemanden kennst dem er vielleicht gut tun könnte.

Diese Folge wurde u.a. inspiriert von Gisela Zungia und ihrem Buch „Alles ist da, du musst es nur finden“. Das Zitat von Strassenkehrer Beppo ist aus dem Roman „Momo“, von Michael Ende, als Momo ihn fragte, wie er das nur leiste, jeden Tag so viele Kilometer Strasse zu fegen.

Alles Liebe, eine gute Zeit und herzliche Grüsse, Dein Achim